Potsdam/Berlin – Heute ist Tag der Deutschen Einheit. Und was macht man an so einem Tag? Ist doch klar: Man schwingt sich auf eine Fahrradrikscha, lädt ein paar Senioren ein und radelt nach Berlin. Ja, schon klar, das machen nicht alle Deutschen – aber ein Haufen fahrradverrückter Ehrenamtlicher aus Bonn.
Gemeint sind die Seniorenrikschapiloten von Radeln ohne Alter, dem deutschen Ableger der internationalen Organisation Cycling without Age. Unter dem Motto „Ein Recht auf Wind im Haar“ ermöglichen sie Senioren kostenlose Ausfahrten mit Fahrradrikschas mit unterstützendem Elektromotor – etwa in die Natur, durch Stadtteile oder zu Sehenswürdigkeiten, die sie gerne mal (wieder) sehen möchten.
In Deutschland gibt es viele verschiedene Standorte von Radeln ohne Alter, bei denen sich alle, die Lust haben als ehrenamtliche Piloten dabei zu sein, melden und nach einer Schulung selbst Fahrten anbieten können.
In Bonn hat sich so eine junge und dynamische Truppe gebildet, die mit viel rheinländischem Enthusiasmus daran arbeitet, die Idee von Radeln ohne Alter voranzubringen – und noch mehr Menschen dafür zu begeistern. Und so kamen sie auf die Idee, eine Seniorenrikschatour über den Radweg Deutsche Einheit von Bonn nach Berlin zu organisieren.
Mit der Unterstützung zahlreicher Helfer aus ganz Deutschland sowie aus Dänemark durchquerten die Rikschaaktivisten sieben Bundesländer: Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg und Berlin. Für die rund 1.100 Kilometer lange Strecke brauchten sie vier Wochen.
Dabei waren die meisten ehrenamtlichen Piloten nicht während der gesamten Zeit dabei, sondern teilten die Zeit unter sich auf. Damit während der Tour möglichst viele Senioren mitfahren konnten, kooperierten sie außerdem mit Pflegeheimen vor Ort. So fuhren zahlreiche Senioren für ein Stück des Weges mit und wurden dann mit dem Auto wieder abgeholt und in ihre Einrichtungen zurückgebracht.
Ich bin gestern mit meinem Fahrrad (in der S-Bahn, ich gebe es zu) nach Potsdam gefahren und habe die Gruppe dort getroffen, um heue mit ihnen zusammen nach Berlin zu radeln. Das hat mir riesig Spaß gemacht – vor allem, weil sowohl die Piloten, als auch die Passagiere so motiviert und fröhlich waren.
Aber was schreibe ich hier … einen viel besseren Eindruck erhaltet ihr, wenn ihr euch in der Galerie durch die Bilder klickt. Mehr Infos über Radeln ohne Alter findet ihr außerdem in meinem Artikel über die Rikschafahrt mit Bernd und Günter durch Kreuzberg.
Dieser Artikel wurde am 3. Oktober 2018 veröffentlicht
3 Kommentare
Sehr gut zusammengefasst, Kati! Ich bin eine Pilotin aus Bonn und habe hier schon einige Senioren fahren dürfen. Das macht sowohl den SeniorInnen als auch mir eine große Freude.
Danke liebe Peggy, ich hoffe, der Beitrag trägt dazu bei, noch mehr so tolle Pilotinnen und Piloten zu gewinnen 🙂
Eine sehr schöne Aktion, die Schule machen sollte!