In Zeiten von Corona ist ein Internet-Zugang für alte Menschen sinnvoller denn je. Dabei helfen könnten Senioren-Notebooks, die sind leicht zu bedienen und ohne verwirrenden Schnickschnack. Aber stimmt das auch? Meine Mutter und ich haben eins getestet.
Hamburg – Alte Menschen gelten in der Corona-Krise als Risikogruppe, die sich besonders vor einer Ansteckung schützen muss. Das hat zur Folge, dass zurzeit viele Senioren isoliert zuhause bleiben und kaum noch soziale Kontakte haben. Und auch wer in Pflegeheimen lebt, hat aufgrund von Besuchsverboten oft keine Möglichkeit, seine Lieben zu sehen. Klar kann man telefonieren – aber wäre es nicht schön, ab und an mal in ein vertrautes Gesicht zu blicken?
Noch mehr als sonst wünsche ich mir in der aktuellen Situation, dass mehr Senioren Zugang zum Internet haben – um sich zu vernetzten und über Dienste wie Skype Video-Telefonate zu führen. Ein Senioren-Notebook, mit dem genau das möglich ist, habe ich vor kurzem getestet. Dafür habe ich mir Hilfe von einer Expertin geholt.
Wie kommt das Senioren-Notebook an? Meine Mutter als Testerin
„Da steht Zoom“, sagt meine Mutter, drückt mehrmals auf die Taste mit dem Plus-Zeichen – und ist begeistert. „Wow, das wird ja immer größer!“ Wir haben uns vor ein paar Wochen getroffen, um zusammen „Sarah“ auf den Prüfstand zu stellen.
Sarah ist ein Laptop-Computer des Herstellers Ordissimo. Der Clou: Das Gerät wurde speziell für Menschen entwickelt, die einen besonders leicht zu bedienenden Computer haben wollen – zum Beispiel Computer-Anfänger oder Senioren wie meine 64-jährige Mutter.
Klar und übersichtlich: Die Startseite des Senioren-Notebooks
Das beginnt schon, wenn man den Laptop-Computer in Betrieb nimmt. Das speziell auf Menschen ohne Vorkenntnisse ausgerichtete Betriebssystem ist bereits installiert, man kann also einfach anschalten und loslegen. Die wichtigsten Basis-Funktionen sind klar auf der Startseite angeordnet, zum Beispiel E-Mails senden und empfangen, Texte schreiben, ins Internet gehen und, ganz wichtig momentan, die Video-Telefonie-Anwendung Skype. Praktisch: Auch ein Schutz vor Viren aus dem Internet ist schon installiert.
Damit man das Internet nutzen kann, muss man das Notebook natürlich erst mal damit verbinden. Je nach vorhandenem Internet-Zugang ist das entweder schnurlos über ein WLAN-Netz oder per Kabel möglich. Wie genau das geht und was es sonst noch alles für Funktionen gibt, kann man im Benutzerhandbuch nachlesen. Das ist mit vielen Beispielbildern anschaulich gestaltet und verständlich formuliert. „Und die Schrift ist schön groß und gut lesbar“, lobt meine Mutter. Wer technische Fragen hat, bekommt überdies telefonisch Hilfe bei einer kostenlosen Service-Hotline.
Als Senioren-Notebook eignen sich Ordissimo-Computer besonders durch die vereinfachte Tastatur. So gibt es neben den beiden Zoom-Tasten (Plus und Minus) zum Vergrößern und Verkleinern der Bildschirm-Ansicht auch eigene Tasten für die Funktionen „Drucken“, „Kopieren“ und „Einsetzen“. Auch kann man über die Tastatur die meisten Programme und Ordner direkt aufrufen, zum Beispiel „Mail“, „Internet“, „Kalender“ oder „Fotos“. Was bei meiner Mutter besonders gut ankam, waren zudem die klaren Bezeichnungen in deutscher Sprache, etwa auf der „Leertaste“.
Vereinfachte Tastatur: Bezeichnungen auf Deutsch
Das @-Zeichen sowie Zahlen und Satzzeichen haben – anders als bei den meisten anderen Laptops – eigene Tasten. So muss man eigentlich nur beim Schreiben von Großbuchstaben und zum Einstellen der Lautstärke eine Tastenkombination benutzen. Für mich etwas verwirrend aber für Computer-Anfänger sicher sinnvoll: Um das Senioren-Notebook auszuschalten, drückt man einfach auf die Einschalttaste, dann fährt es sich automatisch herunter.
Für Menschen, die neu in die Welt der Computer sind oder aufgrund von Einschränkungen ein Gerät mit klarer Struktur und ohne unnötigen Schnickschnack haben wollen, sind die Senioren-Notebooks von Ordissimo aus meiner Sicht eine gute Option.
Minuspunkte gibt es dafür, dass der Akku sehr schnell leer ist – auch wenn das Gerät länger ausgeschaltet ist. Außerdem ist es bislang nur möglich, eine bestimmte Auswahl an Apps (das sind zusätzliche Programme, die man aus dem Internet herunterladen kann) aus dem „Ordissimo-Store“ zu installieren. Ordissimo zufolge decken die mitgelieferten Programme zwar alle Bedürfnisse der Zielgruppe – also älterer Menschen – ab.
Senioren-Notebook im Test: Meine Mutter schätzt die einfache Bedienung
Mich persönlich hat es aber etwas eingeschränkt, da ich zum Beispiel auf dem Senioren-Notebook keine Serien von einem Streaming-Dienst ansehen konnte, den ich abonniert habe. Zum Abspielen hätte ich nämlich eine Anwendung (einen Player) gebraucht, den es dort nicht gab.
Doch vermutlich ist online Serien ansehen (das sogenannte Streamen) eher etwas für die jüngere Generation – zumindest noch. Meine Mutter sieht jedenfalls lieber fern oder leiht sich Serien auf DVD in der Bücherhalle aus.
Obwohl sie früher selbst am Computer gearbeitet hat, schätzt sie jetzt, wo sie im Ruhestand ist, die einfache Bedienung des Senioren-Notebooks. Wie es der Zufall so will, ist übrigens bald ihr Geburtstag. Und da ich „Sarah“ nach dem Test behalten darf, hätte ich da so eine Idee …
Dieser Beitrag wurde am 23. März 2020 veröffentlicht.
2 Kommentare
hatte ein SARAH ORDISIMO Notebook gekauft, hat leider nicht funktioniert. Bin schon 93 Jahre alt. Kann ICH ES MIETEN; VIELLEICHT BEI eXPERT
Hallo,
bitte wenden Sie sich direkt an den Kundenservice von Ordissimo, Telefon 0322 2174 5102
Alles Gute, Kati