Videokonferenz für pflegende Angehoerige

Videokonferenz für pflegende Angehoerige

Videokonferenz für pflegende Angehörige

SELBSTHILFE IM NETZ

Wegen der Corona-Pandemie laufen einige Selbsthilfegruppen jetzt digital per Videokonferenz. So auch der Gesprächskreis für pflegende Angehörige aus dem Kreis Plön.

Kreis Plön – Früher sind Tina und ihre 89-jährige Mutter gern zusammen mit dem Hund spazieren gegangen und haben Ausflüge gemacht. Doch mittlerweile verlässt die alte Dame kaum noch ihre vier Wände im Betreuten Wohnen. Tina kümmert sich um die Einkäufe, den Papierkram und die Finanzen. „Meine Mutter vergisst Dinge oder bringt sie durcheinander und kommt deshalb nicht mehr allein im Alltag zurecht“, erzählt die 61-jährige Eutinerin. Ihre Mutter hat Demenz, was für Tina oft herausfordernd ist – etwa, wenn die alte Dame mal wieder die Wohnung umräumt oder aggressiv auf ihre Tochter reagiert. Doch Tina hat gelernt, damit umzugehen. Unterstützung erhält sie im Gesprächskreis für Angehörige aus dem Kreis Plön.

GESPRÄCHSKREIS 2.0: VIDEOKONFERENZ FÜR PFLEGENDE ANGEHÖRIGE

„Es tut gut von anderen zu hören, dass man nicht allein mit diesen Erfahrungen ist“, sagt Tina. Besonders hilfreich fand sie den Rat, jede Begegnung mit einem Menschen mit Demenz als eine neue Situation zu akzeptieren. „Das habe ich mir total zu Eigen gemacht und bin jetzt viel besser vorbereitet, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert.“ Da Gruppentreffen in Pandemie-Zeiten oft nicht möglich sind, verlegte der Gesprächskreis seine Zusammenkünfte ins Internet. Um an den Videokonferenzen teilzunehmen, braucht man einen Computer, ein Tablet oder ein SmartPhone mit Kamera und eine Internetverbindung.

VIDEOKONFERENZ FÜR PFLEGENDE ANGEHÖRIGE FREUT SICH ÜBER NEUE TEILNEHMENDE

Einen persönlichen Austausch kann das zwar nicht ersetzen – aber in Zeiten der Pandemie sind die Teilnehmenden froh, dass es überhaupt Hilfsangebote gibt. „Viele Menschen mit Demenz machen zurzeit Schübe durch und ihre Angehörigen fühlen sich mit ihren Ängsten und Sorgen noch mehr auf sich gestellt, als ohnehin schon“, sagt die Leiterin, Seniorentherapeutin und Demenzfachkraft Ulrike Weber. Sie plant, das Online-Angebot unabhängig vom Infektionsgeschehen beizubehalten, da es für Angehörige, die zu Hause einen Menschen mit Demenz pflegen, oft schwierig sei, zu den Treffen zu kommen. Aktuell hat der Gesprächskreis zwischen zwei und vier Teilnehmende und freut sich über weitere Mitglieder. Die Teilnahme ist kostenlos, der Termin ist jeweils der vierte Montag des Monats von 16.30 bis 18 Uhr. Da das Angebot bis auf weiteres online stattfindet, können Menschen aus allen Teilen Deutschlands mitmachen. Informationen zur Anmeldung und weiteren Angeboten von Ulrike Weber erhaltet ihr telefonisch unter der Nummer 0162 42 62 085 oder im Internet auf www.aktivitaetsmobil.de.

Demenzfachkraft aus Berufung

Arbeiten mit Menschen mit Demenz und deren Angehörigen – in Zeiten von Corona ist das eine besondere Herausforderung. Seniorentherapeutin Ulrike Weber hat neue digitale Angebote entwickelt.

Ulrike Weber Videokonferenz für pflegende Angehörige   Wer ist Ulrike Weber? Die Leiterin des Gesprächskreises für Angehörige stammt aus dem Ruhrgebiet und ist eigentlich gelernte Goldschmiedin. Zur Seniorenarbeit kam sie, weil sie eine alte Dame aus der Nachbarschaft unterstützte – und darin ihre Berufung fand. Heute lebt die 62-Jährige in Dannau im Kreis Plön in Schleswig-Holstein und ist unter anderem Demenzfachkraft, Seniorentherapeutin, Bewegungscoach und Dozentin für das Aktivierungstraining MAKS, ein Angebot direkt für die betroffenen Menschen.

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