Hamburg – Rose geht gern in den Zoo. Im „Hagenbecks Tierpark“ genießt die 82-jährige Wahlhamburgerin nicht nur die Gegenwart der Tiere, sie macht auch Fotos. Ihre Bilder und ihre Eindrücke veröffentlich sie auf ihrem persönlichen Blog „Geh’n wir mal zu Hagenbeck“. Aktuell sind dort zum Beispiel Fotos und ein kurzer Bericht über eine Mara-Familie zu finden, die sie dort an einem sonnigen Februartag gesichtet hat.
Zum bloggen ist Rose vor etwa 9 Jahren gekommen, drei Jahre nachdem sie aus dem Rheinland nach Hamburg gezogen ist. „Das ist für mich ein Hobby, so wie Tagebuch schreiben“, sagt sie. „Meine Erlebnisse schreibe ich für mich als Erinnerung auf, aber wenn andere das lesen, ist das auch in Ordnung“. Die WordPress-Internetseite hat die Senioren-Bloggerin selbst aufgesetzt.
Früher arbeitete Rose, die eigentlich Rosemarie heißt, als Lacktechnikerin in der Forschung und Entwicklung eines großen Unternehmens in Köln. Als sie 52 Jahre alt war, wurden in der Firma Computer eingeführt – und sie machte sich mit der damals noch neuen Technik vertraut. Im Jahr 1989 legte sie sich ihren ersten persönlichen Heimcomputer zu. Nach ihrer Pensionierung war Rose außerdem viele Jahre in einem Senioren-Computerclub.
Neben dem Blog über den Zoo hat Rose noch eine zweite Seite: „Rose1711’s Blog“. In diesem „Sammelsurium“, wie sie es selbst nennt, beschreibt und bebildert sie ihre kurzweiligen Unternehmungen in der Hansestadt – zum Beispiel die Besichtigung des längsten Lego-Schiffs der Welt im Tibarg-Center in Hamburg Niendorf oder ihren Besuch des Grabfelds für gefallene britische Soldaten auf dem Ohlsdorfer Friedhof.
Besonders beeindruckt hat mich der Text, den die Senioren-Bloggerin zur Faschingszeit anlässlich des Straßenfests Maskenzauber in Hamburg gepostet hat. Darin erinnert sie sich an ihre jungen Jahre in Köln, in denen sie manchmal so ausgelassen Karneval feierte, dass ihr Bett nachts ungenutzt blieb und sie im Kostüm zur Arbeit kam. „Ich hatte aber vorgesorgt, im Umkleideraum hing mein normales Outfit, dann noch den Kittel an, und ab an den Labortisch zum Arbeiten“, schreibt Rose.
Kennengelernt habe ich diese interessante Dame übrigens beim Café PAUL, einem Beratungsangebot in Hamburg-Schnelsen für ältere Menschen, die ein Senioren-Tablet nutzen. Rose hat auch so ein Tablet, aber in das Café kommt sie nicht, um sich beraten zu lassen. Vielmehr gibt sie den anderen Teilnehmern Tipps und bringt ihnen die Welt der Technik und des Internets näher. Meinen Bericht über das Café PAUL findet ihr hier.
Ich finde es klasse, was Rose macht und ich kann euch nur empfehlen, mal auf ihren beiden Blogs vorbeizuschauen!
Dieser Beitrag wurde am 3. März 2020 veröffentlicht.
1 Kommentar
Hallo Kati, ich bedanke mich ganz herzlich für das posititive posting. Schön wäre es ja, wenn sich andere Senioren dadurch auch angesprochen fühlten und sich mit diesem Medium befassen würden. Es ist nicht allein nur für jungen Leuten ein Kommunikationsmittel, auch wir Alten werden mit der Technik mehr oder weniger konfrontiert – wir kommen nicht daran vorbei.
Liebe Grüße, Rose