Sandra Kapinsky Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit

Sandra Kapinsky Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit

Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit

„GANZ SCHÖN VIELE HEADHUNTER HIER“

Vom 20. bis 22. Juni 2017 läuft in Berlin der Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit. Ich kann leider nicht dabei sein, habe aber meine Informantin Sandra vor Ort, die mir per WhatsApp brühwarme Berichte liefert ?

Im WhatsApp-Interview erzählt Pflegefachkraft Sandra, wie sie beim Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit von Headhuntern belagert wird, dass Kanzlerkandidat Martin Schulz sie enttäuscht hat und warum Pflegekräfte dort noch immer Exoten sind.

Kati: Liebe Sandra, du bist grade beim Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit in Berlin. Wie ist es denn dort so?

Sandra: Es ist für mich das erste Mal und ich bin total überrascht, wie viele spannende Leute hier sind und wie leicht man ins Gespräch kommt. Die Vorträge waren sehr aktuell und nach meinem Gefühl am Puls der Zeit. Robotik in der Pflege, Bundespflegekammer, Pflegekräftemangel – das waren für mich die spannendsten Themen!

Kati: Wow, klingt super interessant! ? Gibt es denn ein Thema, das bei dem Kongress besonders im Fokus steht, und dir immer wieder begegnet?

Sandra: Hm… also was oder besser wer mir tatsächlich immer wieder begegnet, ist Eckart von Hirschhausen. Der führt hier durch viele Veranstaltungen und hat einen Fokus auf „Humor in der Pflege“. Tatsächlich gibt es viele Berührungspunkte mit anderen Themen wie Menschenwürde, Technik und Demenz. Das ist allerdings ein subjektiver Eindruck. Viele Vorträge beschäftigen sich auch mit dem Fachkräftemangel, der übrigens allen große Sorge bereitet?

Kati: Ja, ihr Fachkräfte werdet dort geradezu umgarnt, oder? ?

Sandra: Ja, das stimmt. Auch mal ne schöne Erfahrung!!!

Kati: Woran merkst du das?

Sandra: Gestern hat mir ein Aussteller geraten, ein Mikro zu nehmen und mich in die Mitte der Halle zu stellen. Da würde ich keine 5 Minuten stehen und hätte mehrere Angebote. Außerdem ist die Headhunterdichte sehr hoch. Da hat sich in den letzten 15 Jahren echt einiges verändert.

Kati: Und, hat es was gebracht – wurdest du schon angeworben? ?

Sandra: Naja… es wurden mir tatsächlich schon Stellen  angeboten. Aber ich bin ja örtlich gebunden und da war noch nichts dabei. Allerdings schreibe ich grade Bewerbungen und habe nach 5 Tagen schon eine Einladung zum Vorstellungsgespräch! ?

Kati: Glückwunsch ?? Und stimmt ja, du suchst einen Job in Regensburg bei deiner Familie. Was wäre denn dein Traumjob? ??‍⚕️

Sandra: Danke für die Glückwünsche!?Ich arbeite ja schon über 15 Jahre mit Menschen mit Demenz, das ist etwas, was mir sehr liegt und ich auch sehr gut kann, denke ich. 10 Jahre davon habe ich eine heiminterne Tagesbetreuung geleitet, das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Jetzt bin ich am Ende meines pflegewissenschaftlichen Studiums und hab dort viele Erfahrungen rund um Menschen mit Demenz im Krankenhaus gesammelt. Da gibt es noch viiiiiel zu tun und das ist ein Arbeitsfeld, das ich mir gut vorstellen könnte!

Kati: Kurz vor unserem Interview wolltest du zu einem Vortrag des Kanzlerkandidaten Martin Schulz, der euch dann aber versetzt hat. Gab es dafür eine Begründung?

Sandra: Nein leider nicht. Es sind ja hier schon einige politische Vertreter gewesen. Eröffnet wurde die Veranstaltung vom Gesundheitsminister Herrn Gröhe! Und ich fand es sehr interessant, mal ganz nah dran zu sein an den Verantwortlichen, zum Beispiel für das das Pflegestärkungsgesetz 2.

Kati: Und du hast die Eintrittskarte zu dem Kogress gewonnen, du  Glückspilz ??Wie denn das?

Sandra: Über Facebook. Health and Care Managements hatte das ausgeschrieben. Ja, ich habe mich auch total gefreut! Die Karten sind ja auch ganz schön teuer.

Kati: Ja, das stimmt ? 239,50 Euro, das hätte ich auch nicht mal eben übrig…

Sandra: Deshalb sind wir als Pflegekräfte eher Exoten hier. Es sind vor allem Manager und Ärzte da.

Kati: Vielen Dank für den Chat  ?

Sandra: Gerne ?

 

Dieser Artikel wurde am 21. Juni 2017 veröffentlicht

Foto: Sandra Kapinski (Selfie)

Sandra Kapinsky, Study Nurse vom Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge in Berlin

Sandra Kapinsky

Sandra ist Study Nurse im Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge in Berlin. Die examinierte Kinderkrankenschwester hat nach der Ausbildung gleich begonnen, in der Altenpflege zu arbeiten. Dabei hat sie unter anderem die erste heiminterne Tagesbetreuung in Regensburg mit konzipert und geleitet. Von 1998 bis 2000 studierte sie Heilpädagogik – eine ideale Ergänzung zur Arbeit mit Menschen mit Demenz, wie sie sagt. Seit 2014 (bis voraussichtlich 2018) studiert sie nun Pflegewissenschaften beziehungsweise Pflegeleitung an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Für die Zeit danach sucht sie einen Job im Arbeitsfeld „Menschen mit Demenz im Krankenhaus“ in ihrer Heimatstadt Regensburg. Ich kenne Sandra von der Studienreise „Demenz im Krankenhaus“ nach Norwegen, über die ich hier auf dem Blog ebenfalls berichte.

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2 Kommentare

  1. Für 239 EUR einen neuen Job – wenn sich das rumspricht.

  2. Kati sagt:

    Ich könnte mir vorstellen, dass Pflegefachpersonen in Zukunft für solche Veranstaltungen überhaupt keinen Eintritt mehr zahlen. Im Gegenteil: wahrscheinlich bekommen sie für die Teilnahme sogar Geld, so begehrt, wie sie auf dem Arbeitsmarkt sind.

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